Angeregt von Andreas Steinhöfels Roman „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ blicken wir auf unsere eigenen Erfahrungen mit Freundschaften und Feindschaften zwischen Normalen, Hoch- und „Tiefbegabten“.
Die SchülerInnen holen die Hauptfiguren nicht nur nach Dortmund und ändern ggf. ihr Geschlecht, sondern entwickeln ihre eigenen Vorstellungen vor Dortmunder Kulisse. Sie denken sich ihre eigenen Geschichten aus und setzen sie mittels Improvisationstheater und biografischem Theater in Szene. Der Perspektivwechsel zwischen den Erfahrungswelten Hoch- und Tiefbegabter führt idealerweise zu mehr gegenseitigem Verständnis und einem Nachdenken darüber, ob beispielsweise Langsamkeit immer eine Schwäche sein muss.
Die ästhetische Auseinandersetzung findet nicht nur theatral statt, sondern auch plastisch. Vorwiegend mit Knete und Ton werden einzelne Szenen, geformt vor gestalteten Hintergründen, in eine Fortsetzung gebracht. Fotografiert und auf eine Leinwand projiziert finden die plastischen Arbeiten Eingang in die fürs Schuljahresende geplante szenische Präsentation.
Das Formen und Kneten findet auch deshalb Eingang in das Projekt, weil die Erfahrung zeigt, dass die SchülerInnen, die von frühmorgens bis zum Nachmittag noch keine stillen Momente hatten, es oft schwer haben, sich gegenseitig die für ein Arbeiten im Team notwendige Aufmerksamkeit zu schenken. Kneten hilft, das haben viele Versuche im offenen Ganztag gezeigt.