Rollenbilder - Welche Rolle spiele ich und woher nehme ich meine Vorbilder???„Die ganze Welt ist Bühne - und alle Männer und Frauen darauf spielen nur Rollen“??Das Shakespearzitat gibt den Impuls für unser Projektthema: Rollenbilder. Ab dem Einsetzen des Bewusstseins für Spiel, Verwandlung, Diskrepanz zwischen Selbst und Rolle in der kindlichen Entwicklung beschäftigen wir uns damit: welche Rolle spiele ich im Leben: Ich bin Junge, Mädchen, beides? Dazwischen? Ich bin Kind, Sohn oder Tochter, Bruder oder Schwester, Kindergartenkind, Grundschüler, Haupt-, Real-, oder Gymnasialschüler. Irgendwann Student? Auszubildender? Berufstätiger? Wie verhalte ich mich in den Rollen? Bin ich mir immer der Rolle bewusst? Sind die Rollen klar umrissen? Wer definiert die Rollen? Das Außen? Die Welt um mich herum oder kann ich selbst die Rolle bestimmen, definieren, entwickeln, erfinden, die ich in allen Lebensphasen einnehme. Wer bestimmt die Vorbilder???Wir untersuchen in diesem Theaterprojekt die Vorbilder und die Ausformung durch die Nachahmenden: Bin ich umgeben von traditionellen Rollenbildern? Kopiere ich sie oder kann ich sie selbst gestalten und verändern.??Neben Eltern, Familie, Nachbar, Schule, Berufsleben und Freizeit prägen jedoch auch die Medien sehr stark die Rollenvorbilder, die Inder, Jugendliche und junge Erwachsene umgeben, die sich brauchen, um ihre Rolle zu finden, die als Orientierung gelten: Coboys oder Puppen? Helden oder Looser???Abenteuer oder angepasste Nerds? Alt-Hippie, Spießer, Migrationshintergurnd, Religionszugehörigkeit, Peergroup, Sportverein, Facebookgruppe - überall ziehen sich Labels, Muster, Vorbilder, Abgrenzungen durch, um Identifikation, Zusammenhalt und einen Ort zu schaffen, wie die Rolle sich präsentieren, ausleben, entwickeln können.??Das Theaterprojekt wird deswegen einen interdisziplinären, multimedialen Charakter haben. Und auch die traditionellen Theaterformen werden aufgebrochen und auch hier neue Rollenkonzepte und postdramatische Strukturen untersucht: Bin ich wirklich Hamlet oder Ophelia oder spiele ich sie nur???Verwandle ich mich auf der Bühne in jemand anders, oder behaupte ich das nur? Identifiziere ich mich oder agiere ich im Bewusstsein einer Distanz und Diskrepanz zu meiner Rolle? Oder Rollen? Nehme ich mehrere Rollen ein? Wird eine Figur von mehreren Darstellern gespielt? Worin liegt der Reiz, das Abendteuer, das Neuland, mal solistisch, mal chorisch zu spielen, mal eine Rolle auf mehrere Spieler aufteilen? Welche Herausforderung stellt es an mich, meine Mitspieler, also an das Team??Und kann das Team, das Ensemble, die Gemeinschaft helfen, Rollen zu spielen, sich Rollen aufzuteilen, oder verwirrt es mich? Chorische Theaterformen spielen hier eine Rolle wie auch die Collageform, die die klassische Dramaturgie aufglittet und einzelne Fragmente zeigt, die vom Zuschauer als Ganzes zusammengesetzt wird. ??Nach diesem Projekt wird jeder Teilnehmer sein Rollenverhalten, seine Vorbilder und sein Rollenverständnis neu sehen. Und vergangene Verhaltensweisen und Rollenkonzepte vielleicht überdenken.