Da Shakespeares sämtliche Werke - 37 Stück - ganze 120 Stunden für eine Aufführung benötigen und viele Stücke dem Durchschnittspublikum unbekannt sind, kamen die Amerikaner Adam Long, Daniel Singer und Jess Winfield auf die Idee, Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt) zu verfassen. Sie führten alle Stücke Shakespeares zu dritt auf - an einem Abend. Methoden zur „Zeltersparnis" sind, ähnliche Themen zu einem Stück zu komprimieren oder einem Schauspieler gleich mehrere Rollen zu geben, die er gleichzeitig spielt. Auch wurden sämtliche Komödien, die bekanntlich "weniger lustig sind" als die Tragödien, zu einem Stück zusammengefasst. Die Historiendramen werden schließlich als Fußballspiele ausgetragen, währenddessen King Lear als "fiktiver Charakter" disqualifiziert wird. Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt) ist auf der ganzen Welt zu einem sehr erfolgreichen Bühnenstück und Publikumsliebling geworden, erlebt ständig neue Inszenierungen und steht an vielen Häusern über Jahre auf dem Plan.
In der Arbeit mit Schülern bietet dieses Stück vielfältige Vorteile:
- Die 17 Szenen des Stückes lassen sich hervorragend von je einer Gruppe á drei Schülern spielen, die nach Vollendung ihrer Szene ihre jeweilige Rolle an die jeweils nächste Gruppe abgibt. Jede Gruppe spielt also im Durchschnitt zwei Szenen, was jedem Schüler gleich-berechtigte Beteiligung am Schauspielabend bietet. Jeder Darsteller hat also eine Hauptrolle, was sonst in einem "normalen" Bühnenstück nicht umsetzbar ist.
- Das Stück hat Witz und Leichtigkeit und macht viel Spaß in der Erarbeitung.
- In der Beschäftigung mit den einzelnen Szenen erlangen die Schüler auf humorvolle und
kurzweilige Weise umfassendes Grundwissen über Shakespeares Stücke.
- Da eine Szene immer nur von drei Personen gespielt wird, ist eine konzentrierte, eigenständige Arbeit in und mit den Kleingruppen möglich.
- Örtlich und zeitlich paralleles Proben ist möglich.
- Die Schülergruppen können sich ihre Lieblingsszenen selbst heraussuchen.
- Der Sprechtext ist modern und aktuell, zitiert aber auch die klassische Sprache.
- Die SchülerInnen lernen durch das dem Stück zugrundeliegende Prinzip einer Show, die "vierte Wand" aufzuheben und den Zuschauer im Spiel direkt anzusprechen. Das erhöht das Spielerlebnis und nach der erfolgreichen Aufführung auch das Selbstwertgefühl.
- Das Stück funktioniert mit geringen ausstatterischen Mitteln, Schwerpunkt liegt auf Spiel.
- Die SchülerInnen lernen, dass es "egal" ist, wer ihre Rolle spielt, wenn die Rolle klar definiert ist. Eine Figur kann durchgängig sein, auch wenn sie von 8 Personen gespielt wird.
- Durch das Weitergeben der eigenen Rolle an die nächste Gruppe bzw. durch die Beschäftigung damit, wie das umzusetzen gehen könnte, lernen die SchülerInnen Verantwortungsgefühl, Koordination, verantwortungsbewusste Mitarbeit und Teamgeist.
- Die Dreierteams lernen, alle auch in der Großgruppe zusammenzuarbeiten.