Die Märchenkomödie "Der verzauberte Prinz" von Claudia Kumpfe ist ein Theaterstück in dem die Schüler und Schülerinnen besonders künstlerisch kreativ sein können. Das Stück erzählt von zwei bösen Hexen, die fröhliche Menschen nicht ausstehen können. Sie brauen einen scheußlichen Zaubertrank, und mit Hilfe ihres Katers und ihres Raben sorgen sie dafür, dass der sonst immer fröhliche Prinz nur noch heult. Gebraucht wird ein mutiger Prinz, der sich aber nicht findet. Doch ein kleines, elternloses Mädchen kommt mit Mut und Köpfchen daher, besiegt die Hexen und wünscht sich zum Dank nicht das halbe Königreich, sondern eine Heimat.

Das Stück soll in einer Mischung aus Masken- oder Großpuppen- und Sprechtheater umgesetzt werden, da neben Menschen auch Tiere und Fantasiewesen darzustellen sind.
Die mitspielenden Kinder können entsprechend ihrer Fähigkeiten und Neigungen eingesetzt werden. Während der Produktion wird angestrebt, besonders der kreativen und teambezogenen Selbstständigkeit der Schüler und Schülerinnen Rechnung zu tragen. Alle bis zur Aufführung notwendigen Prozesse werden von und mit den Kindern geplant und konkret ausgeführt. Es müssen die verschiedensten künstlerischen Teilbereiche berücksichtigt und anschließend zu einem Gesamtkunstwerk zusammengefügt werden. Im einzelnen heißt das: die für die handelnden Fantasiewesen und Tiere charakteristische Puppen oder Masken herzustellen; sich typische Requisiten auszudenken und gestalten; Bühnenprospekte, also Kulissenbilder, aus dem Handlungsverlauf der Geschichte zu entwickeln und anzufertigen; das Theater spielen erlernen; Auseinandersetzung mit passender Musik; und letztlich alle künstlerischen Einzelelemente mit den Kindern kreativ zu einem Endprodukt (Aufführung) zusammenzufügen.

Dieses Projekt führt die Kinder an verschiedene Bereiche der Kunst heran u.a. Malerei, Bildhauerei, Schauspiel und Literatur. Sie erfahren, dass sie ihre Ziele erreichen können, was zu einer Steigerung des Selbstwertgefühls beiträgt. Soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit und Kritikfähigkeit werden durch die Arbeit in der Gruppe erlernt und gestärkt. Sie entdecken, welche Fähigkeiten, gerade im künstlerischen Bereich, in ihnen stecken. Diese Erfahrung wirkt sich positiv auf die sonstigen schulischen Leistungen aus. Am Ende steht eine Aufführung vor Publikum, die Kinder sind besonders stolz. Die Sprachfähigkeit wird, vor allem bei Schülern und Schülerinnen aus Familien mit Migrationshintergrund (hier 70 %) stark gefördert.
Viele Kinder haben nicht die Möglichkeiten mit bildender Kunst und Künstlern in Kontakt zu kommen.

2015/2016: In diesem Schuljahr wird die Geschichte "Der Prinz und die Schwalben" von B. K. Jerofke umgesetzt.
2017/2018: In diesem Schuljahr wird das Stück „Der kleine Zwerg und die schöne Prinzessin“, welches auf dem Märchen „Der Geburtstag der Infantin“ von Oscar Wilde basiert, umgesetzt. Es hat das „Anderssein“ zum Thema und auch, wie gefahrvoll es sein kann in die „falsche Gesellschaft“ zu geraten. Der kleine, „häßliche“ Zwerg wird im Wald von allen Tieren geliebt, er ist als liebster Spielgefährte und kann vor allem wunderschön tanzen. Doch im Schloss wird mit anderen Maßstäben gemessen. Zum Geburtstag der Prinzessin wird der kleine Zwerg nur deshalb eingeladen, weil die Prinzessisn verwöhnt und durch nichts mehr zu überraschen ist. So schön sie ist, so gefühllos ist sie und es ist ihr nur lästig, dass der kleine Zwerg sie liebt. Zum Glück hat der kleine Zwerg seine Freunde aus dem Wald, die ihn am Ende retten und zum König machen!