Jugendliche entwickeln in einer Projektwoche Kunstwerke aus dem Bereich der Streetart und der Fotografie und gestalten einen Wandbereich in ihrer Schule.
Die Schulumgebung ist von engen steilen Gassen und Industriebauten aus der Gründerzeit geprägt. In dieser Umgebung gehen die SchülerInnen in Begleitung der Künstler auf Motivsuche. Mittels aktueller internationaler Positionen, die in einer Diashow vorgestellt werden - und eigenem künstlerischen Tun - lernen sie Elemente aus den Bereichen Performance, Skulptur, Malerei, Grafik, Zeichnung und Installation intensiv kennen.
Junge Künstler haben weltweit ihre Spuren im Stadtraum gelegt: die Eingriffe im öffentlichen Raum irritieren und werden von Eingeweihten wie eine geheime Sprache 'gelesen'. Dies interessiert Jugendliche, da es nah an ihrer Lebenswelt zu sein scheint. Die Jugendlichen können ihre eigenen Ideen dazu in dem Projekt direkt umsetzen.
Mit einfachen Mitteln und Materialien werden nun temporäre Eingriffe in der Umgebung der Schule vorgenommen, fotografisch dokumentiert und danach wieder entfernt. Im Arbeitsraum der Schule werden aufwendigere kleine Wandreliefs angefertigt und koloriert. Ein anderer Schwerpunkt des Projektes 'streetgallery soll das gegenseitige Fotografieren der Jugendlichen mit Digitalcameras sein. Sie erhalten ein ausführliches Fototraining und fotografieren in kleinen Teams. Input erfahren sie durch Werke des deutschen Künstlers Tobias Zielony, der in Stadtteilen von Paris, Dresden, Neapel und in Indianerreservaten der USA Jugendliche beim 'Abhängen' fotografiert. Die Fotos wirken lakonisch, strahlen jedoch große Stärke aus. In Brachen und an Orten, die die SchülerInnen entdecken, entwickeln sie in Performances persönliche Portraits.
Angeleitet von den Künstlern, bestimmen die SchülerInnen mit ihren Ideen und Impulsen selber den Verlauf des Projektes. Sie werden dabei ermutigt, ihre künstlerische aber auch ihre sprachliche Ausdruckskraft zu stärken. Jeden Morgen werden zunächst die fotografischen Ergebnisse des Vortages gemeinsam angesehen und besprochen. Dabei kann auch mal gelacht und bestaunt werden. Eine Auswahl der Fotografien, die in der dynamischen Projektwoche entstanden sind, wird von den SchülerInnen zusammen mit Klebebändern, grafischen Elementen aus Kappa, selbstgefertigten Schablonen und Sprühfarben zu einer großformatigen Wandinstallation verbunden. Selbstbewusst gestalten die jungen Akteure die 'streetgallery' in ihrer Schule.