Im SJ 2013/2014 hatte ich bereits ein Projekt mit der Frage, gibt es typische Mädchen und typische Jungen, durchgeführt. Seit dieser Zeit hat das Thema nicht an Aktualität verloren. Im Gegenteil: Durch die Wahl Trumps, die Kopftuchdebatte, Ungerechtigkeit in Entlohnung ist eine Sensibilisierung für die Gleichstellung von Mann und Frau weiterhin von Nöten. Von Seiten der Industrie wird eine richtungsweisende Zuordnung von Jungen und Mädchen eher im klassischen Rollenverständnis gefördert, und das schon bei den Kleinsten. Dass dies nicht nur die angeblichen Bedürfnisse der Kinder bedient, sondern auch prägenden Einfluss auf das künftige Rollenverständnis im Erwachsenenalter hat, scheint aus finanzieller Hinsicht zweitrangig zu sein. Daher ist es nötig, dem etwas entgegenzusetzen. Bereits im Kindergarten, meist ab dem Vorschulalter, grenzen sich die Kinder in ihrem Verständnis von Jungen und Mädchen voneinander ab. Je nachdem, welche Vorbilder sich für Männlichkeit und Weiblichkeit im Alltag vorfinden, ist das Bedürfnis nach klarer Abgrenzung stärker oder weniger stark. Mit dem Geschlecht sollten aber nicht zwingend alle Klischees und Eigenschaften bedient werden, die man einem Geschlecht gerne zuschreibt.
Spätestens ab dem dritten Schuljahr spielen die Kinder auf dem Schulhof kaum noch mit dem jeweils anderen Geschlecht. Dass die Interessen sich nicht decken, ist das eine. Dass aber durch sozialen Druck manchmal gar nicht die Möglichkeit der Annäherung besteht, ist das andere. Ein größeres Miteinander wäre wünschenswert. Kein Kind sollte aufgrund seines Geschlechts in seiner Entfaltung eingeschränkt werden.
Insbesondere in einer Grundschule wie der KGS Everhaldstraße, wo ungefähr 2/3 der Kinder einen Migrationshintergrund haben, treffen sehr unterschiedliche Bilder von Männern- und Frauenrollen aufeinander.
Ausgehend von diesen Ansätzen wollen wir mit den Kindern Erfahrungen in ihrem Alltag austauschen und aus ihren Ideen und Erlebnissen Szenen entwickeln.