Die Pantomime ist eine uralte Form des Theaterspielens, in dem die Schauspieler ihre Mimik und ihre Bewegungen sehr ausdrucksstark betonen, manchmal tanzen sie dazu und oft werden die Handlungen mit Musik untermalt. Die Pantomime bedient sich der wortlosen Sprache, sie braucht nichts außer dem Körper. Damit das Publikum die Pantomime verstehen kann, werden Haltungen, Bewegungen, Gestik und Gefühle sehr extrem und akzentuiert gezeigt. Oft wird die Mimik zusätzlich durch eine geschminkte Maske unterstützt, die Kleidung soll nicht ablenken, ist deshalb schlicht, meist schwarz oder weiß. Aber auch die wichtigen Techniken der klassischen Pantomime wie Symbolik, Spiel mit imaginären Objekten, Technik der Hände und pantomimisches Gehen werden eingeübt.

Für die Kinder ist es wichtig, in der Pantomime ihre Phantasie und Kreativität lebendig werden zu lassen und anzuwenden. Gerade in der heutigen Welt des Computerzeitalters sollen die Kinder auch kreativ denken und bildhaft sehen. Im Kindesalter besitzen sie ein natürliches Talent, sich ungezwungen und spielerisch auszudrücken und haben damit die besten Vorrausetzungen für die Darstellung in einer Pantomime. Sie lernen dabei ihren Körper kennen und ganz spielerisch werden Motorik, Körperhaltung und Ausdruck geschult. Der Körper wird zum künstlerischen Ausdrucksmittel.

Bei der Pantomime können sich die Kinder von festen Mustern lösen, improvisieren, experimentieren, so wie es das natürliche Spielvermögen der Kinder es zulässt. Verbale Stärke ist nicht gefragt. Ihre eigene Souveränität und somit der Mut, eigene Erfahrungen in das Spiel einfließen zu lassen, wächst zusehends. Das Selbstbewusstsein wird gestärkt, denn in dem Spiel der Pantomime ist nichts richtig und nichts falsch. Jedes Kind kann in eine Rolle schlüpfen und diese nach eigenem Ermessen ausfüllen, Handlungen und Gefühle frei ausprobieren.
Mit anderen Kindern zusammen zu spielen bedeutet Teamarbeit. Man tritt in eine Interaktion mit anderen Kindern und dafür ist es nötig, dass Toleranz und Empathie vorhanden sind, denn ohne diese funktioniert keine Teamarbeit.

Insgesamt kann man sagen, dass sich gerade bei unsicheren und zurückhaltenden Kindern das Selbstvertrauen steigert, indem sie eigenverantwortlich arbeiten. Die eher lebhaften Kinder lernen, Rücksicht zu nehmen, Absprachen zu treffen und Kompromisse einzugehen. Das Wir-Gefühl, das Agieren in einer Gruppe, die Kommunikation und die Interaktion zwischen den Mitspielern werden gefördert. Die Kinder sensibilisieren ihre Mimik und Gestik, lernen Emotionen zu erkennen, fördern ihre Kreativität und entdecken eigene und neue Fähigkeiten.
Insbesondere die Aufführung bei den Schultheatertagen im Musiktheater vor vielen Menschen stärkt das Selbstbewusstsein der Kinder, indem sie sich selbst und ihre Leistung präsentieren.