Hotzenplotz, Räuber (nach den Geschichten von Otfried Preussler)

In den Jahren 1962-1973 schrieb Preussler drei Geschichten vom Räuber Hotzenplotz. In
den Stücken kommen die klassischen Figuren des Kasperl-Theaters vor. Aus allen drei
Geschichten werden wir ein Theaterstück erschaffen.

Zum Inhalt:
Hotzenplotz hat
Kasperls Oma das Geburtstagsgeschenk gestohlen. Kasper und sein Freund Seppel
versuchen wieder, an das Geschenk heran zu kommen. Dabei geraten sie auch in die
'"Finger von Petrosilius Zwackelmann, einem bösen Zauberer. Und so nimmt die
Geschichte ordentlich Fahrt auf.
Am Ende ist Hotzenplotz sogar geläutert und. gibt seinen Beruf als Räuber auf.
Die Geschichte ist wunderbar als Gemeinschaftsarbeit für Bühnengestalter und Schauspieler
geeignet, da es viele interessante Kostüme und Bühnenbilder zu gestalten gibt.

Zur Methodik:
Das Besondere an diesem Projekt ist, das zwei Gruppen aus unterschiedlichen
Bereichen
- Theater
- bildende Kunst
zusammen arbeiten werden. Beide Gruppen arbeiten parallel.

Gruppe 1 studiert unter Anleitung des Theaterpädagogen ein Theaterstück ein.
Hier lernen die Kinder ihre Freude am darstellenden Spiel auf eine Bühne zu bringen, d.h.
sie einem Publikum zu erzählen. Hier wird viel improvisiert. Es folgen spielerische
Übungen mit Rolle und Charakter, mimischer und gestischer Ausdrucksfähigkeit und
stimmlicher Bildung.
Parallel wird an der Geschichte gearbeitet. Nach der Buchvorlage erarbeiten die Kinder
eigene Szenen,
Der Kurs wendet sich nicht nur an Kinder, die das Handwerk des Schauspielers lernen
wollen. Es geht auch um eine Ausbildung von Fähigkeiten mit weitreichender Bedeutung:
z.B. Schulung der Eigen- und Fremdwahrnehmung, Kooperations- und Konzentrationsfähigkeit,
Erhalt der spielerischen Kreativität, sicheres und selbstbewusstes Auftreten,
freies Reden, zuhören können usw.

Gruppe 2 baut unter der Anleitung einer Künstlerin für das Theaterstück "Hotzenplotz,
Räuber" ein Bühnenbild und bastelt, näht und klebt für die Schauspieler die Kostüme.
Gruppe 2 wird sich zu Beginn des Projektes damit beschäftigen, wie eine Bühne oder eine
Kulisse aussehen muss, damit diese auf den Zuschauer wirkt. Welche Dinge gehören
unbedingt auf die Bühne, welche können weggelassen werden? Hierbei entdecken die
Kinder neue Sicht- und Denkweisen; die Fähigkeit zu abstrahieren wird geübt. Es werden
neue Ausdrucksformen gesucht und gefunden. Die Kinder sollen sich mit bildnerischen
Mitteln ausdrücken und verständlich machen. Der Umgang mit Werkzeugen und
Materialien wie Holz, Ton, Gips, Papier, Wolle wird eingeübt und im Projektverlauf
Anwendung finden. Bei den Kindern soll die Freude und das Interesse an ästhetischen
Ausdrucksformen geweckt und gefördert werden. Die Fantasie und die Kreativität, aber
auch das gemeinsame Arbeiten und Gestalten stellen den Schwerpunkt des Projektes
dar.
Bevor das große Bühnenbild gebaut wird, werden erst kleine Modelle erstellt, um
verschiedene gestalterische Möglichkeiten auszuprobieren.
Gruppe 2 wird sich dann mit Gruppe 1 treffen, um sich das Theaterstück erklären zu
lassen. Beide Gruppen lernen so einen neuen Bereich kennen.
Das Stück hat für die Kinder wunderbare Möglichkeiten ihrer Fantasie freien Lauf zu
lassen und diese dann in den Kostümen und Kulissen umzusetzen.