In der Jugendphase brechen die Strukturen der bisher kindlichen Lebenswirklichkeit auf. Verunsicherung, Trennung von außen, Einsamkeit, Sehnsucht, "himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt", aber auch Selbstreflexion, Experimentierfreude, Suche des Ausgefallenen und des Extremen sind Folgen des Aufbruchs und zugleich Grundlage für den Umbruch, für das schöpferische Konstruieren einer Ich-Identität. Krise? Chance? Veränderung, Verwandlung, Übergang, Umbruch - TRANSFORMATION.
Diese Transformation soll bewegungstechnisch! tänzerisch erforscht .werden: Wer bin ich? Wer will ich sein? Bin ich jetzt derselbe, der ich gleich bin, der ich gestern war? Was verändert sich? Wie verändert es sich? Wie fühle ich mich hier, wie dort? Wo ist der Übergang? Ist er abrupt? Oder fließend? Wann stehe ich sicher, wann wird es gefährlich? Welche Extreme sind möglich? Wo sind meine Grenzen? Wo hört das ICH auf, und wo beginnt das DU? Was ist ein WIR? Und was macht das DU mit mir? Gibt es Einsamkeit im WIR? Und ist das ICH, das ich fühle, dasselbe ICH, dass DU siehst?
Abstraktion bedeutet das Absehen vom Individuellen, Zufälligen und Emotionalen zugunsten des Allgemeinen, Wesentlichen und Notwendigen (Aristoteles).
Durch die Erarbeitung und Bearbeitung der (vorerst) abstrahierten Themen wird es den Schülern leicht(er) fallen, sich einzulassen, sich einzubringen und sich Stück für Stück vorzuwagen und vielleicht auch mal fallen zu lassen... und zumindest einen kleinen Teil der unendlichen Gefühlspalette dieser Lebensphase sichtbar werden zulassen und auszudrücken.
Gearbeitet wird nach dem künstlerisch- pädagogischen Konzept des Elementaren Tanzes. Über offene Bewegungsaufgaben und strukturierte Improvisationen werden die Grundlagen einer guten und gesunden Tanztechnik geschult, Bewegungsmotive und -sequenzen gesucht, gefunden, verändert, verbunden, verworfen oder in ersten eigenen kleinen Kompositionen festgehalten. Die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit sollen in einer Abschlussaufführung präsentiert werden.