Als Leitfaden für das Projekt soll der Kinderbuchklassiker „Herr der Diebe“ dienen. Zu Beginn des Projekts sollen zunächst einzelne Passagen aus dem Buch vorgelesen werden.

Die zentralen Figuren der Geschichte werden aufgegriffen und ihnen soll ein eigenes Gesicht verliehen werden. Der spätere Schauplatz der Geschichte, das alte Kino, soll von Venedig in eine andere Stadt verlegt werden. Die teilnehmenden Kinder aus anderen Ländern sind eigenladen, ihre Stadt aus ihrer Sicht und Erinnerung heraus zu beschreiben: die kleinen Gassen, Plätze oder Trabantenstädte etc. Gemeinsam soll versucht werden, die Flucht der „Waisenkinder“ des Stückes in eine der ausgesuchten Städte zu legen.

Ein besonderer Schwerpunkt des Theaterstückes wird zum einen das Leben auf der Straße sein. Wie schlagen sich Kinder durch – allein ohne Eltern? Wovon leben sie? Wie überleben sie überhaupt? Wo lauern überall Gefahren und wie entgehen sie ihnen? Diesen und anderen Fragen soll spielerisch nachgegangen werden.
Ein weiterer Schwerpunkt soll auf den Kontrast zwischen arm und reich gelegt werden. Scipio, der Sohn aus reichem Haus, und Herr der Diebe tut alles, um seine reiche Herkunft zu verbergen. Gleichzeitig benutzt er die Reichtümer seines Vaters, um sich selber ein abenteuerliches, heldenhaftes Dasein zu verleihen.

Über professionelles Schauspieltraining und Stimmbildung lernen die Kinder künstlerisch Ausdruck, Gestik und Mimik einzusetzen sowie Sprachkompetenz und Körperbewusstsein zu steigern.
Über die angewiesene Improvisation sollen die Kinder in kleinen Szenen in die Handlung eintauchen. In der anschließenden Reflexionsrunde lernen die Darsteller ihre Außenwirksamkeit mit ihrer spielerischen Absicht abzugleichen.

Durch die selbstständige Erarbeitung der Rollen und Geschehnisse, die sich nur an dem Roman von C. Funke orientieren ohne sie zu kopieren, bekommen die Kinder einen direkten Zugang zum Thema und zu dessen Gestaltung.

Kostüme und Bühne werden selber gestaltet, gemalt und zusammengetragen.
Es sind zwei Aufführungen in der Kulturwerkstatt und eine Aufführung in der Schule geplant.