Das Ricarda-Huch-Gymnasium nimmt verstärkt Zuwandererkinder aus Osteuropa auf, die aufgrund der Überbelegung der sog. Auffangklassen ohne Deutschkenntnisse in die Regelklassen eingeschult werden. Diese Schülerinnen und Schüler erhalten im Rahmen des Ganztags verstärkt Fördermaßnahmen für Deutsch als Zweitsprache, die das einzelne Kind ganzheitlich in den Blick nehmen und neben der Sprachkompetenz auch notwendige interkulturelle Kompetenzen vermitteln. Die Schule ist solchen Ansätzen gegenüber sehr aufgeschlossen, da bereits seit mehreren Jahren im bilingualen Zweig das Fach Englisch dramapädagogisch vermittelt wird. Aus dieser Erfahrung entstand die Planung dieses Projekts, das die Methodenkompetenz der Sprachenfächer nutzt und eng mit den Deutsch- und Fremdsprachenlehrer/innen kooperiert.
„Vielversprechend - neue Sprache, neue Geschichten“ bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler an Motivation für Deutsch als Landes- und Verkehrssprache gewinnen. Außerdem erwerben sie in geschützten szenischen Situationen Sicherheit und ein positives Selbstkonzept. Der ganzheitliche Ansatz, das Lernen mit Kopf, Herz, Hand und Fuß begünstigt den Sprachlernprozess und bietet die Möglichkeit, den Unterricht motivierend, stressfrei und somit erfolgreich zu gestalten. Die TeilnehmerInnen werden durch basische Theaterübungen, wie zum Beispiel Handlungsgeländer, Standbilder, Pantomime und Lieder, an das Spiel auf der Bühne herangeführt. So erlernen sie neben dem Ausbau ihres Vokabulars auch ihre körperliche Ausdrucksfähigkeit zu steigern und mit der Sprache in Einklang zu bringen. Im nächsten Schritt verkörpern die TeilnehmerInnen Charaktere in alltäglichen Situationen. Dazu werden Anleitungen in Form des Regie-Theaters gegeben, aber auch Techniken aus dem Improvisationstheater eingesetzt. Die TeilnehmerInnen werden in Kleingruppen arbeiten und sich dadurch gegenseitig unterstützen.
Diese Situationen werden dann in Szenen für die Bühne umgesetzt. Im Schutz der Rolle können die TeilnehmerInnen ihre erarbeiteten Charaktere ausprobieren und schärfen. Sie werden Handlungsalternativen dieser Charaktere ausprobieren und in der Gruppe testen. Dabei soll auch auf die entsprechende Gestik, Mimik und Körpersprache eingegangen werden, da diese sehr stark kulturell geprägt und oft Ursache von Un- oder Missverständnis ist.
Einen wichtigen Teil des Projekts werden die „Feedback-Runden“ einnehmen, in denen sich die TeilnehmerInnen gegenseitig mit Respekt loben können, aber auch zu Verbesserungen anregen können.
Zum Abschluss ist eine Werkschau geplant, in der die TeilnehmerInnen vor geladenen Gästen ihr Spiel auf der Bühne präsentieren können.