Als physische Begrenzung, aber auch als Metapher eröffnet der Projekt-Titel “Wände und Mauern” eine Fülle von Assoziationsräumen und Fragen.
Gerade zu Wänden gibt es unzählige Redensarten, die erahnen lassen, wie wichtig diese Begrenzungen für uns Menschen sind. So wollen wir manchmal “mit dem Kopf durch die Wand”, “Wände einreißen”, dann wieder “Wand hochziehen”, “jemanden an die Wand spielen” oder einfach nur “die Wand anstarren”. Schlecht fühlen wir uns, wenn wir “gegen die Wand reden”, “etwas gegen die Wand fahren” oder “mit dem Rücken zur Wand stehen”. Dann wieder haben wir Sehnsucht danach, und in “die eigenen vier Wände” zurückzuziehen. Wände vermitteln dem Menschen also offenbar einerseits Schutz und Geborgenheit, sorgen aber andererseits für Trennung oder sind gar ein Hindernis. Menschen bauen Wände, um Räume einzuteilen und verschiedene Bereiche voneinander abzugrenzen. Wände können auch erdrückend wirken, dass wir das Gefühl haben, sie unbedingt einreißen, durchbrechen oder anderweitig bezwingen zu müssen.