Die Schülerinnen und Schüler werden über die Jugendkultur Hip Hop - mit den Elementen Rap (Sprechgesang) und Graffiti (bildnerisch gestaltete Schriftzüge) - für das Texten und Schreiben interessiert. Sie hören Texte und Rhythmen, gehen in den Takt der Sprache und unterstützen ihn durch Klatschen und sog. „moven”.
Hierbei befinden sich die Jugendlichen in ihrer altersgemäßen kulturellen Lebenswirklichkeit und können sehr schnell einen Zugang zu Text, Musik und Wortbildern erlangen. Der nächste darauf aufbauende Schritt ist dann der eigene textliche Ausdruck in sich reimenden Versen. Aufgelockert und vertieft wird das lernende Spiel mit den eigenen sprachlichen Gestaltungs-möglichkeiten, durch das Zeichnen und Malen von Graffiti, Schriftzügen und Bildern.
Auf diesem Weg entstehen „black books" (Kladden, die von Rappern und Hip Hop-KünstlerInnen benutzt werden, um Texte hinein zu schreiben, zu skizzieren und Bilder selbst erstellter Graffitis einzukleben). Diese Kladden werden am Ende ausgestellt und evtl. entstehen gesprühte Graffitis im Schulgelände.
Die prozesshafte Suche nach Selbstwerdung sowie die Sehnsucht und Suche nach sozialer Identität, stellt Kinder und Jugendliche vor viele Fragen und bringt sie an etliche, vermeintliche Grenzen. Der notwendige Versuch, sich von der Erwachsenenwelt abzugrenzen und sich gleichzeitig zu altershomogenen Jugendkulturen zusammen zu schließen, erfordert viel Mühe und langfristig immer neues Erproben.
Für Kinder, die in sozial schwierigen Verhältnissen aufwachsen, potenziert sich diese Problematik und die damit verbundenen Anstrengungen.
In der künstlerischen Auseinandersetzung zeigen sich diesen SchülerInnen neue Möglichkeiten und deuten auf Wege, die im alltäglichen Leben praktisch umgesetzt werden können. Die notwendigen Methoden dazu werden im Gestaltungsprozess selbst ge- und erfunden.
Die Schülerinnen und Schüler befinden sich dabei in einer Umgebung, die schon im Vorfeld viel Wert auf kulturelle und künstlerische Auseinandersetzung legt. So gibt es zum Beispiel auf dem Schulhof ein von SchülerInnen - in Zusammenarbeit mit einem Künstler -großformatig gestaltetes Wandbild! Ebenfalls von SchülerInnen und künstlerischen Betreuern selbst erdachte und hergestellte Filzwandteppiche schmücken die Schulmensa. Wechselnde „Kunstausstellungen“ mit Schülerwerken verschönern die Schulflure. Eine Kooperation mit der Kinder-Uni Oberhausen besteht ebenfalls seit einigen Jahren.