Zu Beginn des Projekts steht die Auseinandersetzung mit der Vielfältigkeit der Bildhauerei. Die Gestaltungsmöglichkeiten sollen unterschieden werden am Beispiel von Alberto Giacometti, Niki de Saint Phalle und der zeitgenössischen Steinbildhauerei Pablo Nogales, Anthony Heywood, Ulrike Michel. Auch werden kulturelle Unterschiede im Kunsthandwerk an Ornamenten, Farben und Typografie berücksichtigt. Eine interessante Phase des Projekts ist zum Beispiel die Darstellung von Schrift in Stein gemeißelt – ob lateinisch, arabisch, kurdisch etc.

Bildhauertechniken sollen erprobt werden an Draht, Gips, Ton, Pappmaché und Sandstein. Diese Werkstoffe fördern die dreidimensionale und haptische Wahrnehmung. Durch die Berührung physischer Objekte lernen die Kinder ihre Welte zu sortieren und abstrakte Zusammenhänge zu begreifen, denn haptische Wahrnehmung beruht auf den Sinneszellen der Haut und der Tiefensensibilität. Sie ist ein aktiver Prozess über den sich Form, Struktur, Gewicht, Temperatur etc. eines Objekts erkunden lassen. Haptik ist die „Wissenschaft des Berührbaren“, eine große Erfahrung für diese Altersgruppe. Zur Entwicklung eigener Skulpturen und Objekte werden Ideen zusammengetragen, danach Übungen, Zeichenskizzen und Modelle angefertigt. Die SuS entwickeln in dem Projekt handwerkliche Fertigkeiten für das Steinbildhauerhandwerk mit Sägen, Feilen und Schleifmaterial. Gearbeitet wird in dem Projekt mit französischem Sandstein (Fine de Sebastopol). Dieser Stein wird nicht geschlagen, sondern gesägt, gefeilt und geschmirgelt und ist gut geeignet für diese Altersgruppe.

Das Gemeinschaftsgefühl wird gestärkt, soziale Kompetenzen werden geschult. Gemeinschaftliche Entscheidungen und Planung stehen im Vordergrund. Das Bündeln von Fähigkeiten aus Klasse 2-4 stärkt die Gruppe und alle SuS profitieren vom Austausch der Kompetenzen.

Am Ende der AG-Zeit stehen die Kunstwerke der Schule zur Verfügung – kleine und große Objekte in Vitrinen, größere Skulpturen auf dem Schulgelände oder im Schulgarten. Die AG-Zeit wird mit Fotos dokumentiert, jeweils mit einem Tagesfotografen/-fotografin aus der Gruppe, der/ die die Verantwortung übernimmt.

Eine Abschlusspräsentation der Kinder für andere SuS, Eltern, Lehrkräfte etc. erfolgt am Ende des Schuljahres 2019.