Eine Bildergeschichte erstellen - fordert die SchülerInnen in ihrer Vorstellungs- und Gestaltungskraft heraus. In einer ersten Phase experimentieren sie zunächst mit der Technik der grafischen Gestaltung. Hierzu erhalten sie eine Einweisung durch die Leiterin in die verschiedenen Materialien wie unterschiedliche Bleistiftstärken und der Gebrauch von Tusche. Letzteres soll bei den SchülerInnen der Wunsch nach spielerischem Gestalten mit dem bisher bekannten Füller und den für viele ungewohnten Gebrauch von einem Pinsel und Federkiel in Verbindung mit Tinte wecken. Sie probieren nun aus, welche Striche, Linien und Formen mit den jeweiligen Stiften entstehen. Dies können neben der bekannten Schriftform viele andere spontan entstehende Motive sein.
Abschließend zu dieser Phase soll ein Austausch über das Geschaffene stattfinden.
Hierdurch erhalten alle weitere Impulse und Anregungen für die nächste Phase. In dieser Phase sollen die SchülerInnen nun erste Skizzen erstellen. Aus der vorangegangenen Experimentierphase können sie die Techniken dazu nutzen und über die Schwünge und Linien sollen die Themen und Schwerpunkte der Skizzen entstehen. Quasi aus der Hand heraus sollen sich die kleine Motive ergeben. Wichtig ist in dieser Phase, dass die SchülerInnen, die zu keiner Thematik finden, von der Leitung oder anderen Gruppenmitgliedern Unterstützung erhalten. Dies kann beispielsweise der Hinweis sein, dass sich SchülerInnen zu zweit oder dritt zusammenfinden und entweder spontan zeichnen oder sich konkret absprechen, was sie nun gemeinsam tun wollen. Auf diese Weise können mehrere Skizzen entstehen. Möglicherweise werden auch innerhalb einer Skizze verschiedene Materialien verwendet.
Aus diesen ersten Skizzen soll nun in der dritten Phase eine Geschichte entstehen. Die SchülerInnen können wählen, ob sie dies alleine oder zu zweit angehen wollen. Die Geschichte wird in einem ersten Schritt gezeichnet - wieder mit einer oder mehreren Techniken. Die SchülerInnen wählen diese nach Belieben oder nach dem Inhalt der Geschichte. Wenn SchülerInnen gemeinsam zeichnen, erfordert es von ihnen die Bereitschaft, sich auf einen gemeinsam Prozess einzulassen und gegebenenfalls die eigenen Ideen zugunsten eines Gemeinschaftswerkes zu zurückzustellen. Insgesamt können die Geschichten nach einer konkreten Idee für das gesamte Werk entstehen oder es ergeben sich bei den wöchentlichen Treffen spontan Fortsetzungen oder Nebenstränge, Da es sich um lose Blätter handelt, können diese direkten Eingebungen sofort und unkompliziert umgesetzt werden. Dies ist sogar gewünscht, da die Jugendlichen häufig aus einem vollem Schulalltag kommen, der sie in vielerlei Hinsicht herausfordert.
Mit dieser offenen Form der Gestaltung haben alle Stimmungsphasen der SchülerInnen Platz. Die SchülerInnen fühlen sich durch diese Offenheit ernst genommen mit ihren Themen. Sie bleiben jedoch nicht in den Emotionen und häufig Blockaden stecken, sondern setzen sich konkret mit ihnen auseinander und gestalten sie zu etwas Positivem.
Im letzten Schritt transportieren sie das Gezeichnete durch kurze Sätze in Sprache.