Welche Gedanken stecken in unserem Kopf? Wie teilen wir sie mit? Wie finden sie ihren Weg in den Kopf des Gegenübers? Welche Sinne sprechen wir an? Welche Kommunikationsebenen können wir nutzen?
Auf diese Fragen gibt der Essayfilm eine Antwort. Aus der Sicht eines Ich-Erzählers nutzt er alle Möglichkeiten, Gedanken mitzuteilen: Worte, Bilder (bewegt oder ruhig), Geräusche, Musik. Die Mitteilungsebenen sind konkret, abstrakt, metaphorisch oder appellieren direkt ans Gefühl des Filmbetrachters.
Ein solches Essayfilm-Projekt sollen die Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs für Technik und Informatik (BTI) in Neuss initiieren und realisieren. Bei früheren Projekten wurden festgestellt, dass die Schülerinnen und Schüler technisch erwartungsgemäß gut mit dem Medium Film umgehen können. Viele besitzen eigene Kameras und sind mit dem Umgang mit Filmschnittprogrammen vertraut.
Den SchülerInnen werden Fragen gestellt, die sie herausfordern, über den schulischen und privaten Alltag hinaus zu denken. Die SchülerInnen lernen, dem Wert ihrer Gedanken zu vertrauen und weiter, tiefer und stärker "um die Ecke" zu denken, als sie es gewohnt sind. So entstehen sehr persönliche Texte, die die Basis der Essayfilm-Dramaturgie sind.
Im zweiten Schritt werden diese Texte visualisiert. Auch hier werden die SchülerInnen zu ungewöhnlichen Wegen animiert. Wie unterstützt der Film die Textaussage am besten? Indem er sie illustriert? Oder indem die Bilder eine entgegen gesetzte Aussage suggerieren? Braucht es immer reale, nachvollziehbare Bilder oder macht eine abstraktere, metaphorische Bebilderung die Gedanken nachvollziehbarer?
Bei der Lösung dieser Fragen wird die Medienkompetenz der SchülerInnen auf aktive Weise gestärkt. Bilder und Effekte in Filmen und Nachrichten werden zwangsläufig analysiert. Wie wirken sie auf mich? Wie setze ich sie in meinem Film ein?