Das vierte Schuljahr steht unter dem Zeichen, die Kinder emotional und sozial auf den Wechsel zur weiterführenden Schule vorzubereiten. Dieses Anliegen soll das Theaterprojekt "Aus schwach mach' stark!" unterstützen.
Die Kinder „stark machen für den Wechsel“ wird in unterschiedlicher Form interdisziplinär im Unterricht aufgegriffen.
Ziel des Projektes für die ganze Klasse ist es, über ein Schuljahr hinweg mit den Kindern Stärken und Schwächen im allgemeinen und ihre konkreten, eigenen Stärken und vermeintlichen Schwächen künstlerisch-theatral zu beleuchten sowie darzustellen. Die künstlerische Beschäftigung mit dem genannten Thema zielt ab auf einen positiven Effekt für das Selbstwertgefühl und die soziale Kompetenz jedes einzelnen Kindes.
Fragen wie „Wie kann ich aus einer Schwäche eine Stärke machen?“, „Kann eine vermeintliche Schwäche in einem anderen Zusammenhang eine Stärke sein?“ oder „Wie kann ich eine vermeintliche Schwäche als Anlass nehmen, Neues auszuprobieren'?“ stehen im Mittelpunkt der Arbeit.
Zu Beginn des Projektes wird viel mit Motiven aus dem Kindermusical "Kuno der Knallfrosch" (von Jacobs, Klein, Schnermann) und dem Märchen "Die Bremer Stadtmusikanten" gearbeitet. Anschließend sollen jedoch hauptsächlich eigene Geschichten die Grundlage des Theaterstückes bilden, d. h. reale Lebenserfahrungen der Kinder werden im Probenprozess theatral verdichtet, umgestaltet und als Szenencollage zur Aufführung gebracht. Das Theaterspiel soll den Kindern als kulturell-ästhetisches Mittel zur Aneignung von Welt dienen und ihnen einen Ort und ein Mittel zur Selbstreflexion und Persönlichkeitsentwicklung bieten. Darüber hinaus wird bei diesem Projekt der interkulturelle Aspekt eine große Rolle spielen: Der individuelle Umgang mit Stärken und Schwächen von Kindern unterschiedlichster Herkunft soll explizit Inhalt der theaterpädagogischen Arbeit sein, da die Kinder dieser Klasse aus zehn unterschiedlichen Nationen kommen
Das Thema 'Schwächen zu Stärken umwandeln' wird u.a. mit der Methode des Playbacktheaters theatral bearbeitet. Dies ist eine Form des Improvisationstheaters, bei dem persönliche Erfahrungen und erlebte Geschichten erzählt und anschließend aus dem Stehgreif szenisch umgesetzt und zurückgespielt werden ('played back'). So bekommt jedes Kind auf der einen Seite ganz individuell Gehör für seine 'Geschichte', seine 'Gefühlswelten', erlebt sich selbst auf eine nicht alltägliche Art und Weise. Auf der anderen Seite schafft das Geschichtenerzählen, das Darstellen in der Gruppe ein starkes Gefühl von Gemeinschaft. intensive spielerische Übungen zur Körperwahrnehmung, Konzentration und zum Ausdrucksvermögen, sprachlicher als auch körperlicher Natur, bilden das Fundament der geplanten Arbeit. Die Theaterarbeit wird von der Klassenlehrerin aktiv unterstützt und in den Unterricht auf verschiedenen Ebenen integriert. So werden im Deutsch-Unterricht Rap-Lieder zum Stück gedichtet, im Musikunterricht musikalisch einstudiert und im Kunst-Unterricht werden nötige Requisiten oder Bühnenbilder hergestellt.
Darüber hinaus ist im Zusammenhang mit der Projektpräsentation für die gesamte Schule ein multikulturelles Fest geplant.