Das Projekt skizziert Biographien von Personen und Familien, etwa mit Migrationshintergrund. Dabei bildet die Recherche über verfolgte Familien in der Zeit des Nationalsozialismus und die über heute integrierte Familien einen spannenden Kontrast, den die SchülerInnen mittels verschiedener Recherchetechniken herausarbeiten.
Ziel des Projektes ist die eingehende Befassung mit Lebenswegen und Kulturkreisen sowie die Entdeckung einer Lebenswelt und Mentalität, die den SchülerInnen in dieser Tiefe sonst eher verborgen bleibt. Als Initialpunkt dient etwa die Aktion "Stolpersteine", die im Stadtgebiet auf fatale Schicksale zahlreicher Menschen hinweist. Hier besteht ein hohes Potenzial, in die Tiefe zu gehen. Zudem begeben sich die SchülerInnen in Kooperation mit einem anerkannten Stadthistoriker auf die Suche nach Persönlichkeiten und Zusammenhängen, die für das Gemeinschaftsleben in der Stadt bis heute von Bedeutung sind. Dabei unterstützt der Projektleiter durch seine Kontakte die Recherche. Auch sind Interviewtermine mit Migrationsfamilien geplant. Die Treffen, die auch in der Schule stattfinden können, bereiten die SchülerInnen intensiv vor. Am Anfang steht eine übersichtliche Befassung mit dem Thema "Biografiearbeit", wobei gelungene, verständliche Beispiele aus der Literatur hinzugezogen werden. Sodann erstellen die SchülerInnen Interviewverläufe. Neben dem Textmaterial werden die Ergebnisse auch in Bild- und Videoformaten gespeichert und somit unterschiedliche Interessenfelder der TeilnehmerInnen abgedeckt.
Pädagogisches Ziel ist es, durch die intensive Befassung mit Lebenswegen und Kulturkreisen einen stärkeren Bezug der SchülerInnen dazu schaffen. Daraus resultieren Neugier und Verständnis gegenüber anderen Nationalitäten. Durch unterschiedliche Rechercheformen (per oder auch abseits des Internets) wird das Interesse über ein Schuljahr hinweg erhalten, für die SchülerInnen wird der soziokulturelle Wandel erlebbar. Greifbares Ergebnis für die SchülerInnen, ist zum Abschluss des Projekts ein gedrucktes Magazin mit den Ergebnissen der Biografiearbeit. Das Material wird, je nach Zeitbudget, so aufbereitet, dass es komplett als Präsentation auch bei schulinternen Veranstaltungen vorgeführt werden kann.