Die Parabel von Jens Raschke beschäftigt sich mit dem krassen Gegensatz einer zunächst niedlichen Tiergeschichte im Zoo, der im KZ Buchenwald für die Wärter, ihre Familien und die Bewohner von Weimar errichtet wurde und den grausamen Vorgängen auf der anderen Seite des Zauns im KZ. Dieser Zoo ist kein gewöhnlicher Tierpark. Er steht an einem elektrischen Zaun und trennt „gestiefelte Menschen" von solchen in „gestreiften Hemden". Die Tiere blicken über den Zaun des KZs und sehen mit an, was die Gestiefelten den Gestreiften antun. Das Morden und die Angst spiegeln jedoch zurück auf die Beziehungen der tierischen Protagonisten. Sie betrachten, erkennen und bewerten die Vorgänge aus ihrer Sicht und versuchen sich entsprechend zu arrangieren. Die Tiere sind auf den ersten Blick witzig und possierlich, haben aber unterschiedliche Strategien, mit der Situation umzugehen. So gibt es welche, die nicht auffallen wollen, weil sie sich mit dem Status Quo angenehm arrangiert haben, und es gibt auch wenige, die den Dingen auf den Grund gehen und sich mutig einmischen.

Obgleich die Handlung auf den ersten Blick klar und eindeutig erscheint, lässt sie viele Assoziationen durchaus auch zu heute alltäglichen Situationen offen, in denen jeder immer wieder vor der Entscheidung steht: In kritischen ungerechten Situationen Hinsehen oder wegschauen? Die Botschaft dahinter ist immer aktuell. Das Stück lässt darüber nachdenken, was jeder tun kann, wenn er sieht, dass auf der anderen Seite des Zauns die Menschenwürde mit Füßen getreten wird.

Das Stück soll mit den SuS der Klassen 10 auf die Bühne gebracht werden. Dabei soll in Bühne, Spielweise, Kostüm und Maske vor allem die Tragik der beiden Welten „Zoo-KZ" stilisiert und feinfühlig erarbeitet und dargestellt werden. Die Tiere sollen ohne herkömmliches Tierkostüm abstrakt und überzeichnet als eigene Charaktere mit typischen Merkmalen dargestellt werden. Die Bühne soll die Unterschiede der grotesken, tragischen Situation der beiden Schauplätze auf eine Art und Weise darstellen, dass der Zuschauer gezwungen ist, die beklemmende Handlung in ihrer ganzen Tragweite auszuhalten.
Dafür sollen das Bühnenbild und die Figuren (Kostüm, Merkmale, Maske) von den SuS komplett selbst entworfen und umgesetzt werden.

Ziel des Projekts ist eine Theateraufführung in der Schule am Ende des Schuljahres.